Auch wenn nur noch zwei Züge zu spielen sind: etliches steht bereits fest. Die tatz ist sich sicher, einige ziemlich konkrete Voraussagen machen zu können, wie das Finale ausgeht, wer welche VZ behalten, erobern oder verlieren wird, und auf welche Züge es im letzten Spieljahr ankommt. In zwei Teilen.
Teil 1 beschäftigt sich mit den Grundlagen. Wo kann sich noch was rühren, an welchen neuralgischen Punkten wird das Match entschieden? Etliche Zentren sind für die fünf restlichen Finalisten bereits zu Hause - fix im Korb, Nüsschen im Nest, ohne dass da viel diskutiert werden muss. Gut, beim einen oder anderen sind Überraschungen drinnen, aber wir können das argumentieren. So siehts derzeit auf der Haben-Seite aus:
Osmanien (4)
Smy Con Gre Bul
Das überrascht, zumal Frankreich noch gute Chancen auf eines dieser Zentren
besitzt, dazu aber später mehr.
England (6)
StP Swe Nor Lpl/Edi Lon Den
Sechs! Das hätte dem King noch vor wenigen Zügen niemand mehr zugetraut.
Gut gespielt, und noch alle Chancen auf den zweiten Platz - der Titel ist allerdings
nur noch theoretisch machbar.
StP steht, außer Frankreich hilft dem Zaren hinein (was in Anbetracht
der Tatsache, dass Russland der stärkere Konkurrent ist als England nicht
passieren wird). Der Rest ist unbezweifelbar britisch.
Frankreich (7)
Bre Spa Tun Par Por Mar Mun
Bre mag überraschen, England könnte da noch mit Lon-Eng und Bel-Pic
zuschlagen. Aber: die Lon-Flotte wird im Nth gebraucht, dort ist sie auch besser
eingesetzt, und dementsprechend sollte die Bel-Flotte eher nach Hol zurückgezogen
werden, sollte der Angriff auf Bel kommen.
Mun ist gegen doppelten Angriff jederzeit aus Bur geschützt und Ber wird
wohl erst im Herbst fallen.
Russland (8)
Vie War Rum Ser Sev Tri Mos Bud
Zar Hui führt in dieser Wertung noch; spannend, auch er war ja schon mehr
als ausgeschieden.
Natürlich sind Vie oder Ser noch potenziell bedroht (durch Frankreich oder
Osmanien), allerdings nur unter Aufgabe anderer Zentren, also eher nicht zu
erwarten. Frankreich würde durch einen (unnötigen) Frontalangriff
gegen Russland wenigstens ein bis zwei Zentren an England verschenken, Osmanien
würde Ank verlieren, eventuell sogar Bul riskieren.
Bleiben 9 VZ, die hier über Sieg und Niederlage entscheiden. Zusammengefasst ergeben sich vier Brennpunkte, die im Weiteren diskutiert werden sollen.
1) Die Italien-Situation (3 VZ)
Ist für den Ausgang der Partie hochgradig egal. Zwei italienische und zwei
bis drei osmanische Einheiten kämpfen um drei Zentren, und nur ein Ausgang
ist unwahrscheinlich, nämlich dass einer der beiden alle drei VZ einstreift.
Insofern kann der Sultan maximal nur noch auf 7 VZ kommen, und ist damit jedenfalls
Vierter. Italien behält maximal noch seine zwei VZ, und bleibt damit jedenfalls
hinter Osmanien zurück an fünfter Stelle. Auf die Einzelheiten soll
hier deswegen auch gar nicht eingegangen werden, die F Rom jedenfalls ist eine
schwache Einheit, da sie nicht an Ven grenzt. Auch sollte sich der Sultan entschließen,
alles gegen Russland zu werfen (Pie-Tyr, Ion-Adr) wird dabei nicht viel herausschauen,
vermutlich wird im letzten Zug noch Rom eingebüßt werden, dafür
kann eventuell Ven erobert werden. Für den Ausgang der Partie (sprich:
die ersten drei Plätze) ist das alles allerdings irrelevant.
Bleiben 6 entscheidende VZ übrig. Zum zweiten Brennpunkt!
2) Die Östliches Mittelmeer/Osmanien-Situation (1 VZ)
Wenn der Sultan keinen Fehler begeht, dann ist die Sache hier auch schon gelaufen.
Jeder französische Angriff kann leicht zurückgeschlagen werden (die
Flotte ist allein auf weiter Flur, und kein Verbündeter in Sicht). Drei
osmanische VZ sind besetzt, ein viertes offen. Sollte Frankreich durch Zufall
im Frühling schon erraten, welches VZ der Sultan offen lässt. wird
die Flotte im nächsten Jahr auch schon wieder vertrieben. Nutznießer
wäre Russland, das dadurch zu Ank kommen könnte, das dann unverteidigt
gepflückt werden könnte.
Muss sich der Sultan also entscheiden, ob er an F oder R abschenkt? Nein, er
kann Frankreich klar machen, dass die Flotte auf keinen Fall Gewinn bringt,
und Osmanien allerhöchstens davon abhält, dem Zaren ein bisschen ins
Wadl zu beißen.
Wenn ich Sultan wäre, würde ich dem Franzosen folgenden Deal vorschlagen:
F Ion-Adr, F Smy-Aeg, A Rum-Con, und bei jedem anderen Zug als Aeg-Ion bekommt
der Russe Ank. Wenn das durchgezogen wird, machen weder Russland noch Frankreich
Gewinne im Osten, und Osmanien behält seine fünf VZ dort.
Zwischenstand nach 29 relativ fix vergebenen VZ:
5. Italien (2-3 VZ)
4. Osmanien (6-7 VZ)
3. England (6 VZ)
2. Frankreich (7 VZ)
1. Russland (8 VZ)
Die Schwankungen zwischen Italien und Osmanien kommen nur durch die Italien-Situation zu Stande (und sind für den Ausgang des Finales irrelevant. Ein 9. VZ kann Russland Osmanien nur abnehmen, wenn der Sultan im Süden Fehler macht, bzw. Frankreich seine Flotte nicht abzieht.
Die Ausgangssituation ist geklärt, bei rationaler Spielweise sämtlicher Teilnehmer sollten obige Annahmen mehr oder weniger so eintreten. Natürlich können besonders geniale Pläne, exzentrische Anfälle oder irrationale Ideen nicht ausgeschlossen werden, die Tatsache, dass dies ein DM-Finale ist, sollte zumindest (theoretisch) ausschließen, dass die eine oder andere Partei abschenkt.
Die restlichen fünf VZ werden also entscheiden, wer sich hier die Krone aufsetzen darf. Weiter im folgenden Artikel...