Ein Blitzkommentar der tatz
Battle Royal – wir wissen nicht, ob mit diesem Begriff hier jemand was anfangen kann. Im Wesentlichen geht es darum, dass in einem Ring jeder jedem heftig aufs Maul gibt, und der letzte, der steht, gewinnt. Ist das auf diese Finalpartie anzuwenden? Wir denken ja.
Beginnend in Frankreich. Der Eindruck aus dem ersten Jahr samt Aufbauten, dass hier einer Schwierigkeiten hat, sein Ziel im Westen zu definieren verstärken sich. Obwohl Deutschland zwei potenzielle Angriffe auf Bur hatte (und damit den Goldenen Schlüssel zu Frankreichs Vordertür fest in der Hand hielt), baute Frankreich anti-italienisch eine Flotte in Mar, und setzt diese Richtung auch konsequent mit dem 'Ich vertraue auf das Western Triple’-Angriff fort. Eine Ohrfeige für Italien, die allerdings Jochen selbst am meisten schmerzen dürfte – der Norden ist so gut wie verloren, Brest ist gefallen, wenn sich England und Deutschland einig werden, und auch Bur wird der französische Präsident aufgeben müssen. Klassischer Fall von 'Die Deckung zu früh fallen gelassen’; noch dazu wäre der Zug Spa-Gas die bessere Option gewesen, siehe das 'Brest-Dilemma’.
Die Ohrfeige aus Frankreich hatte der Italienische König kaum verdaut, als er selbst mächtig zulangte. Sein Zug nach Vie war wohl kaum die feine italienische Art, da wird er seinem österreichischen Nachbarn wohl einiges zu Erzählen haben. Allerdings verwundert, dass nicht mit Apu-Ven aufgeschlossen wurde – vielleicht doch keine Ohrfeige, sondern eine Finte? Ein Doppelbluff? Sollte das Misslingen des Angriffs auf Gal vielleicht mit dem Zaren abgesprochen gewesen sein? Die Verteidigung gegen Frankreich jedenfalls steht, und es ist damit zu rechnen, dass der Angriff aus dem Westen eher früher als später abgeblasen wird. Jochen hat damit sowohl Italien als auch Frankreich erst mal vom Brett genommen, vier Einheiten werden dadurch gebunden.
Peter’s linke Backe: geschwollen von italienischen Tachteln, nichtsdestotrotz teilt auch er aus, und nicht übel: entweder Gal oder Rum, so muss die Überlegung gewesen sein, sollten doch fallen, mit diesem Set an Zügen. Bla cuttet den Support aus Sev, Gal wird doppelt angegriffen. Dass der alte Fuchs, der Zar, Sev riskiert, um in Gal nichts anbrennen zu lassen, war nicht vorhergesehen, und jetzt steht der Sultan in Gre. Natürlich vereinbart, aber dennoch eine kleine Ohrfeige, zumal man sich in Wien seines westlichen Nachbarn nicht mehr sicher sein kann, und die Kompensation für Gre in Rum gefährdet scheint, zumindest, wenn man Gal nicht gänzlich aufgeben möchte.
Der Zar dürfte sich nun über seinen Aufbau in Moskau ärgern, nur so ist der Zug nach StP zu deuten. Hätte er gleich dort aufgebaut, die Anglisierung Skandinaviens wäre weitaus schleppender vor sich gegangen. So kostet ihn der falsche Aufbau (und ein Zar sollte IMMER in StP aufbauen, zumindest wenn England in Nwy steht, und wenn er nicht dort steht, dann erst recht) ein wertvolles Tempo und Swe. Gesundheit und langes Leben wünschen wir, Frank wird es brauchen.
Gut geht es derzeit dem Deutschen Kaiser, der sich eines Verbündeten offenbar
sicher sein kann, trotz seiner ein wenig unschlüssigen Eröffnungszüge
bemerkenswert sicher steht, und einen weiteren Aufbau verbuchen darf (ganz nebenbei
Bur kassiert). Und seinem Spezi, dem King, der Skandinavien einsackt als wäre
es Kleingeld, und bereits nach StP schielt. Vielleicht sogar schon 1903, viel
hat man von Zarenseite nicht mehr entgegenzusetzen.
Und dem Sultan, der den Sprung auf den Balkan ohne nennenswerte Probleme geschafft
hat, und dabei noch vom KuK-Kaiser geholfen wurde (mit einem lieben Gruß
an Verona F.).
Diese drei dürften derzeit in ihren Palästen vor Karten eines imaginären Europas sitzen, und kichern wie kleine Mädchen, immerhin ohrfeigt es in ganz Europa, und man selbst bleibt davon unbeeindruckt.
In den Hals lassen wir uns schießen, wenn hier nicht eine der beiden Hexen gewinnt.